Schirmherr 2025 – König Céphas Kosi Bansah
König
Das Reich König Bansahs ist der Bezirk Gbi, in der Region des Voltasees, im Osten von Ghana, an der Grenze zu Togo. Ca. 300.000 Menschen vom Stamm der Ewe in Ghana zählen zu seinen Untertanen. Er steht somit an der Spitze von zwölf Häuptlingen der Volta Region in Ghana. In Togo leben weitere 2 Millionen Menschen, für die er sich als „Superior and Spiritual Chief of Ewe People“ verantwortlich fühlt.
Geschichte
Am 22. August 1948 wird Céphas Bansah als Enkel des Königs in Hohoe geboren. Er wächst dort in einer Großfamilie auf, Symbole und Bilder vermitteln ihm Orientierungshilfen. Er durchläuft Kindergarten und Volksschule, in der es keine Bücher gab, so dass die Kinder Texte und Zahlen auf Schiefertafeln schrieben, die immer wieder abgewischt wurden. Sie waren somit gezwungen viel auswendig zu lernen.
König Bansah meint heute darüber:
»Wir Afrikaner haben alle unseren Computer im Kopf.«
Nach dem erfolgreichen Besuch des Technikums wird der 22jährige 1970 von seinem Großvater im Rahmen eines internationalen Studentenaustauschs nach Ludwigshafen am Rhein geschickt, um eine Lehre als Landmaschinen-Mechaniker zu absolvieren.
Er beginnt eine Lehre bei der Firma Paul Schweitzer und wohnt unter der Woche im Christlichen Jugenddorf Limburgerhof. Seine Wochenenden verbringt er auf Vermittlung der Zentrale des internationalen Studentenaustauschs bei der Familie Ottmar Schweitzer, die den jungen Mann als Familienmitglied auf Zeit aufnimmt. In seiner Freizeit widmet er sich dem Boxsport und wird 1975 Bezirksmeister im Fliegengewicht. Nach dem erfolgreichen Abschluss seiner Lehre erwirbt er den Landmaschinen-Mechaniker-Meister (Note „sehr gut“) und den Kraftfahrzeug-Meister. Seinen Schritt in die Selbständigkeit macht er in Ludwigshafen-Maudach, in einer alten Scheune, unter schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen. Nach und nach fassen die Kunden Vertrauen und überlassen ihm ihr liebstes Kind. Schließlich kann er in eine moderne Werkstatt in Ludwigshafen-Mundenheim umziehen, die er bis heute betreibt. Er beschäftigt dort drei Gesellen und drei Auszubildende.
Ghana/Ewe
Das wirtschaftliche, religiöse und politische Leben der bäuerlichen Ewe ist geprägt von der Patrilineage. So lautet die Bezeichnung für die Sozialeinheit, deren Angehörige alle von einem gemeinsamen väterlichen Ahnen abstammen. Das Oberhaupt verwaltet den Besitz, schlichtet Streitigkeiten und repräsentiert die Lineage in allen Angelegenheiten. Land und Wasserläufe sind gemeinsamer Besitz und werden für die Nachkommen gepflegt und erhalten. Oberstes Gebot ist gegenseitige Hilfeleistung, jeder muss seinen Beitrag für die Familie leisten. Die Ewe leben in Großfamilien zusammen. Ihre Häuser errichten sie meist aus Lehm, Holzstangen, Getreidestroh und Gräsern. Lehm ist billig und ermöglicht einen guten Temperaturausgleich: am Tag bleibt die Hitze, nachts die Kälte draußen. Neuerdings halten Wellblechdächer und das Zement des weißen Mannes Einzug. Die Temperaturverhältnisse werden dadurch nachteilig verändert.
Die Männer sind dazu verpflichtet, für den Unterhalt der Familie aufzukommen. Dennoch versorgen die Frauen die Märkte mit Stoffen, Töpferwaren und frischen Produkten, um finanziell zum Unterhalt der Familie beizutragen und um sich etwas Unabhängigkeit zu schaffen, da sie aufgrund der weitverbreiteten Vielweiberei oftmals sich selbst überlassen sind. Die Sicherstellung der Grundnahrung und Handwerk wie Spinnerei und Weberei gehören ebenfalls zu ihren Aufgaben.
Aufgabe
Der König ist Oberhaupt des Königreiches und Kopf der Gemeinschaft, und als Treuhänder für das Land des Königshauses, dem sogenannten Stool Land verantwortlich. Und er ist als Traditioneller König Mediator zwischen den Ahnen und den Lebenden.
König Bansah jedoch fühlt sich in besonderem Maße für das Wohl und die Entwicklung seines Volkes verantwortlich. Da er diese Aufgabe von Deutschland aus besser erledigen kann, war ihm schon bei seiner Inthronisation bewusst, und so kommt es, dass er sein Volk von Ludwigshafen aus per Telefon, Fax und E-Mail regiert.
Dennoch wünscht sich sein Volk einen König zum »Anfassen«. So reist er mehrmals jährlich nach Hohoe, um im direkten Kontakt mit den Menschen seines Volkes ihre Bedürfnisse und Nöten zu erkennen und nach Möglichkeiten der Abhilfe zu suchen.
Mehr über der König: http://koenig-bansah.de/
https://order-of-the-eagle-of-hohoe-gbi.jimdosite.com/